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Innenansicht der Kirche B. M. V.

Internationales Arbeitsgespräch 2011

vom 4. bis 7. Oktober 2011

Die politische Rolle der Hofgeistlichkeit im frühneuzeitlichen Europa ist bislang kaum systematisch aus komparatistischer Perspektive untersucht worden. Daher wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714“ ein internationales Arbeitsgespräch an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel veranstaltet, in dem die verschiedenen Regionen Europas in einem Konfessionen vergleichenden Zugriff betrachtet wurden.

Ein Tagungsbericht erschien in:

H-SOZ-U-KULT. Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften, 07.12.2011. Link: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3937

AHF-Information. 2011, Nr.202. Link: http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2011/202-11.pdf

Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 21/2 (2011), S. 15-20. Link: http://resikom.adw-goettingen.gwdg.de/MRK/MRK21-2.htm

Ein erweiterter Tagungsband befindet sich in Vorbereitung und wird 2013 in den “Wolfenbütteler Forschungen” erscheinen.

RELIGION MACHT POLITIK – Hofgeistlichkeit im Europa der Frühen Neuzeit 1500-1800

Programm

Dienstag, 4. Oktober 2011

• 18.30 Uhr Eröffnungsvortrag durch Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte (Frankfurt) – Umstrittene Theologen. Die Rolle der Hofprediger zwischen Herrscherkritik und Seelsorge im Europa der Frühen Neuzeit
• 19.30 Uhr Empfang durch den Direktor
• 20.30 Uhr Gemeinsames Abendessen

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Prof. Dr. Ulrike Gleixner (Wolfenbüttel) und Prof. Dr. Siegrid Westphal (Osnabrück)
Einführung

I. Fürst, Fürstin und Hof
9.00-12.30 Uhr

• Prof. Dr. Robert von Friedeburg (Rotterdam) – Die Lutherische Orthodoxie und die Debatte um das Widerstandsrecht
• Prof. Dr. Douglas H. Shantz (Calgary) – Pietist Court Preachers and the Wetterau Counts: Court Piety and Policy in Offenbach, Berleburg, and Idstein
• Dr. Wolfgang Schöllkopf (Bad Urach) – Zwischen Fürst, Fürstin und Mätressen – Hofprediger im barocken Württemberg
• Dr. Stefanie Walther (Bremen) – Hofprediger an ernestinischen Fürstenhöfen und ihre Rolle in dynastischen Konflikten

II. Netzwerk und Koalition
14.30-18.00 Uhr

• Prof. Dr. Alexander Schunka (Gotha) – Netzwerkbildung im europäischen Kontext: Das Beispiel Daniel Ernst Jablonski (1660-1741)
• Prof. Dr. Aleksandr Lavrov (Paris) – Die Beichtväter des russischen Zaren und Kaiserinnen, 1613-1796
• Prof. Dr. Martin Jung (Osnabrück) – Karriereprofile evangelischer Hofprediger im Vergleich
• Prof. Dr. Fernando Negredo del Cerro (Madrid) – Die Hofgeistlichkeit an spanischen Höfen

Donnerstag, 6. Oktober 2011

III. Konflikt und Streitkultur
9.00-12.30 Uhr

• Dr. Matthias Meinhardt (Wolfenbüttel) – Fürstentreue, Gruppeninteresse und Eigensinn: Der Hofprediger Basilius Sattler in politischen Konflikten im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel
• Dr. Frank Grunert (Halle) – Konfessionelle Konkurrenz und politisches Kalkül. Die Kontroversen des dänischen Hofpredigers Hector Gottfried Masius
• Alexandra Faust, M.A. (Osnabrück) – Karriere und Karrierebrüche eines Hofpredigers zu Beginn des 18. Jahrhunderts: Eberhard Finen in Braunschweig Wolfenbüttel 1698-1726

IV. Fürstenberatung und Herrschaftsbeteiligung
14.30-18.00 Uhr

• Dr. Johannes Wischmeyer (Mainz) – Selbstverständnis und theologischer Horizont der ersten Generation reformierter Hofprediger in der Kurpfalz und in Brandenburg-Preußen
• Christian Deuper, M.Ed. (Osnabrück) – Herzog August der Jüngere (1579–1666) und sein Generalissimus Joachim Lütkemann (1608–1655). Skizzen ihrer Beziehung
• Prof. Dr. Ronnie Po-chia Hsia (Pennsylvania) – Jesuitische Hofprediger in Frankreich und Bayern im 17. Jahrhundert. Ein Vergleich
• PD Dr. Michael Müller (Mainz) – Die politische Rolle jesuitischer Fürstenbeichtväter im 17. und 18. Jahrhundert – Frankreich und Kurmainz im Vergleich

19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen

Freitag, 7. Oktober 2011

V. Sprache, Medien und Selbstverständnis
9.00-11.45 Uhr

• Dr. Philip Hahn (Frankfurt) – Die politische Sprache des kursächsischen Oberhofpredigers Matthias Hoë von Hoënegg im Kontext
• Dr. Gerrit Deutschländer (Hamburg) – Hofgeistlichkeit, Fürstenerziehung und Briefkultur
• Prof. Dr. Wolfgang Sommer (Neuendettelsau) – Zum Selbst- und Amtsverständnis lutherischer Hofprediger

VI. Zusammenfassender Kommentar und Abschlussdiskussion
11.45-12.30 Uhr

• Prof. Dr. Irene Dingel (Mainz) – Zusammenfassender Kommentar mit anschließender Abschlussdiskussion

Das Programm als PDF finden Sie hier.

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Innenansicht der Kirche B. M. V.

Die Kirche Beatae Mariae Virginis zu Wolfenbüttel (kurz B. M. V.) war, wie ihr Vorgängerbau, sowohl Pfarrkirche der Residenzstadt als auch Hofkirche und diente dem Fürstenhaus Braunschweig-Wolfenbüttel zudem als Familiengrablege. Insbesondere an hohen Festtagen verrichteten die Hofprediger ihr Amt in dieser Kirche.
Mit ihrer Grundsteinlegung im Jahre 1608 war die Kirche „Zur Jungfrau Maria“ der erste große Neubau einer protestantischen Kirche in Norddeutschland. Durch die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges, der 1626 die Stadt erreichte, wurde die Fertigstellung der Kirche jedoch verzögert. Zwar waren die Halle bereits eingewölbt und der Innenausbau weitgehend fertig, doch konnte die Kirche erst im Rahmen des Gottesdienstes zum Einzug des Herzogs August 1643 geweiht werden. Der Kirchturm, der vorerst nur mit einem Notdach versehen werden konnte, erhielt erst 1751 seine heutige Haube.
Der vorliegende Stich (Sebastian Furck nach Albert Freyse, um 1650) bietet die Innenansicht in den Kirchraum mit Blick nach Osten auf den Altar.

Aus: Arbustum vel Arboretum Augustæum, Æternitati ac domui Augustæ Selenianæ sacrum / Satum autem & educatum à Martino Gosky, …, Wolfenbüttel 1650, fol. 748.
Nachweis: Herzog August Bibliothek, H: T 904.2° Helmst. (1).