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Konsistoriumsberufung Sattlers

Sattlers Berufung ins Konsistorium (1574)

Mit dem abgebildeten Schreiben aus dem Jahr 1574 ordnete der Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel an, angesichts der hohen Arbeitslast im Konsistorium Basilius Sattler zusammen mit Erich Dux, dem Rat und Oberamtmann zu Gandersheim und Calvörde, zur Unterstützung der bisherigen ständigen Mitglieder in diese Landesbehörde zu bestellen.

Zu diesem Zeitpunkt war Sattler Pfarrer an der Wolfenbütteler Hauptkirche Beatae Mariae Virginis, die als Gemeinde- und Hofkirche für die Residenzstadt und das gesamte Fürstentum von besonderer Bedeutung war. Diese Anordnung des Herzogs markiert den Beginn der Arbeit Sattlers im Konsistorium, eine Tätigkeit, die er nur von wenigen Jahren unterbrochen bis zu seinem Tod im Jahr 1624 ausübte. Die Berufung in diese Landesbehörde ermöglichte es ihm, umfassende kirchenpolitische Erfahrungen zu sammeln und sich als kompetenter Theologe für weitere Dienste zu empfehlen. Seine engagierte Arbeit als Landeskirchenrat in der konfliktträchtigen Zeit kurz nach Einführung der Reformation im Territorium war zweifellos neben seiner gerühmten Predigtkunst ein wichtiges Argument für die Berufung zum Hofprediger nach Wolfenbüttel im Jahr 1586. Ab 1589 stand Sattler dem Konsistorium vor. In Kombination mit seinem Amt als höchster Geistlicher des Hofes sicherte ihm der Vorsitz über dieses wichtige Regierungsorgan einen außerordentlich großen Einfluss auf das kirchen-, bildungs- und gesellschaftspolitische Geschehen im Fürstentum.

Nachweis: Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, 2 Alt Nr. 2817, Bl. 1a-b: Anordnung des Herzogs Julius, Heinrichstadt bei der Veste Wolfenbüttel, 9. Februar 1574.

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DVCATVS BRVNSVICENSIS fereq[ue] LVNÆBVRGENSIS, Cum adjacentibus Episcopatibus, Comit[atibus], Domin[iis]. etc. […] (Die Herzogtümer Braunschweig sowie (nahezu vollständig) Lüneburg mit angrenzenden Bistümern, Grafschaften, Herrschaften etc.) [ca.1630].

Aus: Theatrum Orbis Terrarum, sive Atlas Novus […] (Schauplatz des Erdkreises, oder Neuer Atlas), hrsg. von Willem und Joan Blaeu, Bd. 1, Amsterdam 1645.

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Die Karte zeigt in einem Maßstab von etwa 1:360.000 den von Wolfenbüttel aus regierten Teil der welfischen Besitzungen in den 1620er Jahren. Dieses Gebiet erstreckte sich vom Steinhuder Meer und Deister bis zum Elm, vom Solling bis zum Harz. Es setzte sich zusammen aus den Fürstentümern Wolfenbüttel, Calenberg und Göttingen, aus großen Teilen des Stifts Hildesheim, ferner den Grafschaften Blankenburg und Hohnstein. Daneben sind auf der Karte im Norden aber auch Besitzungen der Lüneburger Linie des welfischen Gesamthauses sowie von West nach Ost zudem die Grafschaft Schaumburg, das (sog. Kleine) Stift Hildesheim, das zu dieser Zeit lüneburgische Fürstentum Grubenhagen, die Grafschaften Wernigerode und Stolberg sowie das Stift Halberstadt zu erkennen.

Den dieser Karte zugrundeliegenden Kupferstich schuf Ende der 1620er Jahre Caspar Dauthendey († ca. 1639/40), der am Hofe des Herzogs Friedrich Ulrich in Wolfenbüttel als Mathematiker, Landvermesser, Architekt und Bauverwalter tätig war. Die Karte wurde seit Mitte der 1630er Jahre von den Amsterdamer Kartographen und Verlegern Willem Janszoon (1571-1638) und Joan (1596–1673) Blaeu in ihrem mehrteiligen „Novus Atlas“ verwendet, der unter variierten Titeln und vielfach erweitert in dichter Folge Neuauflagen erlebte. Die vorliegende Abbildung stammt aus einer Ausgabe aus dem Jahre 1645. Die Karte fand jedoch in leicht modifizierter Form auch Aufnahme in anderen Kartenwerken jener Zeit. In den 1640er Jahren nutzte sie der Verleger Johann Janssonius (1588-1664), größter Konkurrent der Familie Blaeu, für seine Werke, später dann auch Frederik de Wit (1610-1698).

Weiterführende Literatur: Fritz Hellwig: Caspar Dauthendey und seine Karte von Braunschweig, in: Speculum Orbis. Zeitschrift für alte Kartographie und Vedutenkunde 2/1 (1986), S. 25-34.

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Konsistoriumsberufung Sattlers

Nachweis: Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, 2 Alt Nr. 2817, Bl. 1a-b: Anordnung des Herzogs Julius, Heinrichstadt bei der Veste Wolfenbüttel, 9. Februar 1574.